Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt in einem aktuellen Bericht der Global Commission on Drugs davor, die Gefährlichkeit der weltweiten Hepatitis-C Epedemie zu unterschätzen. Es handle sich um eine „virale Zeitbombe“, der viel zu wenig Beachtung geschenkt werde.
Ruth Dreifuss in Genf:
„Es ist an der Zeit, das Schweigen über die furchtbaren Folgen der repressiven Drogenpolitik zu beenden!“
Die Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Infektionen seien völlig unzureichend, gleichzeitig seien Diagnose und Behandlung viel zu teuer und für die meisten Menschen gar nicht erreichbar. Die Sensibilität der Öffentlichkeit für das Thema sei zu gering, ebenso der politische Wille sich mit dem Hepatitis C Virus (HCV) und den Folgen auseinander zu setzen.
Je stärker die Unterdrückung, um so höher die HCV-Verbreitung
Das Hepatitis-C-Virus ist ansteckend und wird durch Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen. Es ist daher unverhältnismäßig stark verbreitet bei Menschen, die Drogen injizieren: Von 16 Millionen Menschen weltweit, die Drogen injizieren, sind schätzungsweise 10 Millionen mit HCV infiziert. Die Rate der HCV-Verbreitung ist um so höher, je stärker die Repressalien sind, die Drogenbenutzer in einem Land zu befürchten haben. So sind in Thailand und Teilen der Russischen Föderation 90% aller injizierenden Drogenkonsumenten HCV positiv.
Das Hepatitis-C-Virus verursacht bei jedem Vierten chronisch Infizierten eine schwächende und tödliche Krankheit. Es ist zunehmend für den vorzeitigen Tod von injizierenden Drogenkonsumenten verantwortlich. Die meisten Menschen, die Drogen injizieren und HIV positiv sind, sind auch HCV positiv.
Dabei wäre die Verbreitung dieser Krankheiten durch schadensbegrenzende Maßnahmen, wie die freie Verfügbarkeit von Einmalspritzen und -nadeln, sowie einer Opioidtherapie, z.B. mit Methadon, Buprenorphin oder auch Heroin, sehr einfach zu verhindern. Statt aber in eine wirksame Prävention und sinnvolle Therapiekonzepte zu investieren, werden weiterhin alljährlich Milliarden verschwendet, um die Strafverfolgung, Verhaftung und Bestrafung von Drogenkonsumenten durchzusetzen.
Eine grobe Vergeudung begrenzter Ressourcen, die in neuen Therapieansätzen und Präventionsmaßnahmen sinnvoller angelegt wären. Zu bedenken ist auch, dass das Bild von Drogen und ihren Konsumenten in der Öffentlichkeit unbedingt korrigiert werden muss, nachdem eine unverantwortliche Hetzpropaganda die Drogen verteufelt und ihre Benutzer durch Stigmatisierung, Diskriminierung und Masseninhaftierung entwürdigt und an den Rand der Gesellschaft gedrängt hat.
In Folge dieser Verfolgungs und Unterdrückungsmaßnahmen ist es nicht gelungen, die Anzahl der Neuinfektionen unter Drogenkonsumenten wirksam zu senken, betonte Ruth Dreifuss, Kommissionsmitglied und ehem. Bundespräsidentin der Schweiz. Im Gegenteil und das weitere eklatante Versagen der Regierungen in Bezug auf die Verbreitung des HCV wird schwerwiegende Folgen für die künftigen Kosten im Gesundheitsetat vieler Länder haben.
Die Global Commission on Drug Policy hat 2012 einen Bericht veröffentlicht, der klar zeigte, wie der „Krieg gegen Drogen“ die HIV-Epidemie unter Menschen, die Drogen nehmen, befördert hat und immer weiter anheizt. Der vorliegende Bericht von 2013 konzentriert sich nun auf Hepatitis C, einer weiteren massiven und tödlichen Epidemie, die gerade diese Population bedroht.
Der Bericht gibt einen kurzen Überblick zum HCV um dann aufzuzeigen, wie der „Krieg gegen Drogen“ und die damit einhergehende repressive Drogenpolitik eine Senkung der Infektionsraten nicht nur nicht fördert, sondern geradezu verhindert.
Es ist Zeit das Schweigen über die furchtbaren Folgen der repressiven Drogenpolitik zu beenden! Die Verfolgung und Bestrafung der Drogenbenutzer ist unwirksam, sie verletzt grundlegende Menschenrechte, erzeugt Gewalt und setzt Individuen und Gemeinschaften unnötigen Risiken aus. Hepatitis C ist eine dieser Folgen – aber es ist sowohl vermeidbar als auch behandelbar, wenn wir das öffentliche Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen in den Mittelpunkt unserer Bemühungen stellen. Es ist allerhöchste Zeit zur grundlegenden Reform, so der Bericht.
Im Video u.a. Ruth Dreifuss, die noch einmal das komplette Scheitern des „Kriegs gegen die Drogen“ erklärte und auch die Folgen für die von der Repression Betroffenen anprangerte.
Hepatitis C ist eine weit verbreitete chronische Viruskrankheit und ist dazu angetan, die öffentlichen Gesundheitsbereiche wirtschaftlich und sozial in eine Krise zu führen, insbesondere in ärmeren Staaten und bei Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen…
Lou Reed, Gründungsmitglied der Underground-Band The Velvet Underground, hat sein Leben einer Lebertransplantation im April zu verdanken.
Das sagte seine Ehefrau Laurie Anderson der Londoner Zeitung „The Times“. „Er lag im Sterben, so etwas macht man nicht zum Spaß.“
Der 71 Jahre alte New Yorker habe sich in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio operieren lassen, weil dort die beste Klinik für solche Eingriffe bestehe.
[…] Appell vor wenigen Monaten fest. Die Strafverfolgung der Benutzer solcher Substanzen habe sogar die weltweiten Epidemien von HIV und HCV befeuert und verhindere deren wirksame Bekämpfung, erklärte kurz darauf auch die […]
Prager Ärzte transplantieren Spenderleber zeitgleich bei zwei Erwachsenen
Ärzten des Instituts für klinische und experimentelle Medizin (IKEM) in Prag ist es in Tschechien zum ersten Mal gelungen, eine Spenderleber erfolgreich bei zwei Erwachsenen zu transplantieren. Bisher war eine gespendete Leber stets auf einen Erwachsenen und ein Kind aufgeteilt worden. Die Transplantation erfolgte in der Nacht zu Montag, die Leber erhielt ein Ehepaar, das sich durch den Verzehr des grünen Fliegenblätterpilzes vergiftet hatte, sagte die Sprecherin der Klinik am Freitag. Eine ähnliche Leistung, nach der eine Leber aufgeteilt wurde auf zwei Erwachsene, die nach einer Vergiftung in Lebensgefahr schwebten, sei mit großer Wahrscheinlichkeit noch keinem Ärzteteam in der Welt gelungen, so die Sprecherin. Die Operation dauerte 12 Stunden. Jetzt, vier Tage nach der OP, sei das Ehepaar auf dem Wege der Gesundung. Die transplantierte Leber funktioniere und es bestehe die reelle Hoffnung, dass beide Patienten ihre Vergiftung überleben können, ergänzte die Sprecherin.
[…] 20 Mrd. Euro pro Jahr durch die Drogenverbotspolitik in Deutschland ergeben. Andere beziehen die Opfer dreckiger Spritzen, HIV, HCV mit ein und kommen eher auf 35 Milliarden Euro jährlich, inkl. Steuerausfälle […]
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[…] Weltgesundheitsorganistation der Vereinten Nationen (WHO) eine direkte Folge des sogenannten “Kriegs gegen die Drogen“, der unter anderem – um den Leidensdruck auf Süchtige zu erhöhen – zur […]