Postoperativ kann es immer wieder zu unvorhergesehenen, dem Patienten bisher unbekannten, zumindest seltenen Erscheinungen kommen. So kann es z.Bsp. zu einer Einlagerung von Wasser ins Gewebe kommen, wie beim Wasser in den Beinen, bzw. im Bereich des Fußgelenks…
Als Ursachen kommen ganz unterschiedliche Gründe in Betracht, so kann es nach einer Leber-OP zu Schwankungen im Albuminspiegel kommen, der u.a. für den osmotischen Druck und den Austausch zwischen Gewebe und den ver- bzw. entsorgenden Gefäßen verantwortlich ist.
Unabhängig von der Diagnose bzw. der Pathogenese ist es wichtig erst einmal, den Rückfluss des Wassers aus den Beinen zu unterstützen. Die einfachste Lösung liegt darin, vor dem Schlafen die Füße richtig hochzulegen. Am besten legt man sich flach, also ohne Kissen, auf das Bett und lagert die Füße dann so hoch, dass die Fersen höher als das Becken gelagert sind. So kann man physikalische Kräfte nutzen, um den Rückfluss des Wassers aus den Beinen voranzutreiben.
Bewusste Atmung
Wer bewusst atmet, kann auch den Rückfluss von Wasser aus den Beinen unterstützen. Dafür atmet man ganz bewusst in das Brustbein und zieht gleichzeitig den Bauch ein. Beim Ausatmen lockert sich der Bauch dann wieder und man atmet ganz passiv aus – lässt die Ausatmung also geschehen. Der nächste Atemzug geht dann in den Bauch, so dass sich dieser spürbar und sichtbar wölbt. Der folgende Atemzug geht wieder wie beschrieben in das Brustbein. Diese bewusste Atmung sollte man mindestens einmal täglich durchführen.
Im Weiteren lässt sich der Wasserhaushalt auch über die Ernährung bzw. bestimmte Substanzen, beeinflussen.
- Zuckerkonsum reduzieren
Auch Zucker ist ein Stoff, der in Übermaßen genossen, zu Wassereinlagerungen in den Beinen führen kann. Weil unsere industriellen Lebensmittel schon sehr stark von Zucker durchsetzt sind, sollte man den Konsum dieser sowie auch den Konsum echter Süßigkeiten zugunsten der Beine einschränken. - Weniger Salz essen
Salz bindet Wasser, das ist inzwischen bekannt. Die täglichen vier bis sechs Gramm Salz in der Ernährung überschreiten wir aber fast alle. Allein durch Käse und die Verwendung von Fertigprodukten kommt man auf einen enormen Salzkonsum. Und der wiederum bewirkt, dass sich mehr Wasser im Gewebe ansammelt. Weniger Salz zu essen ist also nicht nur für Herz und Kreislauf wichtig, sondern auch für die Vermeidung von Wassereinlagerungen in den Beinen.
Zahlreiche Beispiele dafür finden Sie hier…
Gymnastik
Gerade dann, wenn man eine überwiegend sitzende oder stehende Tätigkeit hat, sind Wassereinlagerungen in den Beinen manchmal schon regelmäßig vorhanden. Mit etwas Gymnastik kann man den Abtransport der Flüssigkeit in den Beinen aber wirksam unterstützen. Alle zwei Stunden etwa sollte man sich einfach barfuß aufrecht hinstellen und mit dem gesamten Körpergewicht von den Fersen auf die Zehenspitzen wippen. Im Sitzen helfen auch gelegentlich greifende Bewegungen mit den Zehen – natürlich ohne Schuhe! – um die Beine weitgehend wasserfrei zu halten. Diese Aktivierung der Wadenmuskulatur bringt die aktive Pumpwirkung in Schwung.
Diese Tipps helfen gegen Wasser in den Beinen:
- Legen Sie vor dem Schlafengehen die Beine für eine halbe Stunde hoch. So dass die Fersen höher sind als das Gesäß.
- Atmen Sie einfach einmal in das Brustbein und zieht dabei den Bauch ein, beim Ausatmen wird bewusst losgelassen und das Ausatmen wird passiv geschehen gelassen. Mit dem nächsten Einatmen wird in den Bauch geatmet, so dass dieser sich sichtbar nach außen wölbt und beim nächsten Mal wieder in das Brustbein. Mehrmals wiederholen.
- Stellen Sie sich alle zwei Stunden aufrecht hin und wippen Sie fünf Minuten von den Zehenspitzen zu den Hacken hin und her.
- Sehr hilfreich sind (auch trockene) Schwimmübungen bzw. -bewegungen, bei denen Sie die Beine im Wasser auf- und abbiegen (Kraulstil, Rückenschwimmen).
Wichtig: eine gute Wadenmuskulatur
Die Wadenmuskulatur ist sehr wichtig, denn sie unterstützt den Lymphfluss, die Venenbeweglichkeit und damit die Entwässerung der Beine. Sowohl Radfahren als auch gymnastische Übungen, bei denen eine Pumpfunktion der Waden- und Fußmuskulatur erzielt wird wie auch regelmäßiges Strecken und Einrollen der Zehen kann zwischendurch in den Alltag eingebaut werden. Auch aufrecht stehen und dann vom Zehenspitzengang in den normalen Gang fordert die Wadenmuskulatur. So lässt sich die Muskulatur der Unterschenkel täglich ohne Zeitaufwand trainieren.
- Stärken Sie die Pumpfunktion der Waden- und Fussmuskeln durch gymnastische Übungen (auf den Zehen gehen, Zehen einrollen und strecken, die Beine hochlagern und auf dem Rücken “radfahren” usw.) Die verstärkte Muskulatur unterstützt ihrerseits wieder die Venen und den Abtransport von Wasser aus den Beinen.
Schwimmen
Regelmäßig schwimmen hilft gegen Wassereinlagerungen. Alle Schwimmstile, die eine starke Beinbewegung erforderlich machen, sind geeignet. Der Vorteil beim Schwimmen liegt zum einen in der Entlastung des Körpers vom Körpergewicht beim Sport, was gerade bei etwas zu viel Gewicht auf den Hüften auch für die Beine eine Entlastung bringt. Zum anderen bekommen die Beine während des Schwimmens noch eine Massage durch das Wasser. Der Lymphfluss und der Abtransport des Wassers in den Beinen wird so effektiv unterstützt. Hier ist aber Regelmäßigkeit gefragt, damit die Wirkung auch letztlich anhält.
Kalte Güsse
Nach dem morgendlichen Duschen sollte man sich an kalte Güsse für die Unterschenkel gewöhnen. Damit das langsam vorangeht, kann man anfangs zwischen lauwarmen und warmen Güssen wechseln und dann jeden Tag bei den lauwarmen Güssen etwas mehr kaltes Wasser dazunehmen. So kann der Körper sich langsam an die kalten Güsse gewöhnen, die letztlich eine Stärkung des Gewebes, der Venen und damit einen besseren Abfluss von Gewebeflüssigkeit in den Beinen bewirken. Wichtig bei kalten Güssen ist übrigens, dass man zum Herzen hin arbeitet. Also erst das rechte Bein, dann das linke Bein behandelt.
- Machen Sie morgens kalte Wassergüsse an den Beinen. Immer an der vom Herzen am weitesten entfernten Stelle beginnen und dann langsam nach oben in Richtung Herz gehen.
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