Klinische Pharmakologie / Psychopharmakologie

 
 

 
 

Jerusalemer Start-Up:
Speicherfähige "Akkordeon"-Pille entwickelt

Eine Pille, die so etwas wie ein "Miniatur-Akkordeon" enthält, um eine verzögerte Abgabe von Medikamenten an den Körper zu erreichen, könnte zum nächsten Erfolg des israelischen Hi-Tech-Unternehmens Intek Pharma werden.

Die Jerusalemer Start-Up-Firma, die die Pille entwickelt hat, befindet sich zur Zeit in Verhandlungen mit den fünf grössten Pharma-Firmen weltweit, um geschäftliche Verträge zu unterschreiben. Eine Vereinbarung zur Nutzung einer solchen Technologie für die Entwicklung eines Medikamentes könnte einen Umfang von etwa 40-60 Millionen Dollar erwirtschaften. Später werden Gewinnanteile an der Firma von den Verkäufen des Medikamentes bezahlt. Von dieser Entwicklung könnten HIV-, Herpes-, Parkinson-, Ulkus- und Magenkrebskranker profitieren.

Die Pille sieht wie die bekannte antibiotische Kapsel aus, aber sie ist ein neuartiges weltweit geschütztes Patent ab Februar 2004 für die nächste 20 Jahre. Die Entwicklung basiert auf einer Art von einem kleinen "Akkordeon", das in einer Kapsel durch Falten eingepresst wird. Dank der Fähigkeit des "Akkordeons" ein Medikament zu speichern und kontrolliert an den Körper abzugeben, verspricht es wirtschaftlich profitabel zu sein. Nach dem Schlucken der Pille schmilzt die Kapsel im Körper, das "Akkordeon" öffnet sich und das Medikament wird in einem langsamen Rhythmus freigesetzt.

Das Medikament wird als Neuerung betrachtet, denn die meisten der Stoffe, die wir schlucken, wie Lebensmittel und Medikamente, verschwinden nach maximal drei Stunden aus unserem Körper. Demgegenüber ist das "Akkordeon" darauf programmiert, neun oder mehr Stunden im Körper zu bleiben. So könnte zum Beispiel ein Kranker, der ein Medikament fünf mal täglich einnehmen soll, dieses nur zweimal täglich zu sich nehmen, wenn er es als "Akkordeon-Kapsel" aufnimmt.

"Es ist bekannt, dass der Cocktail, den HIV-Kranke einnehmen, in einer großen Menge verabreicht wird, um effektiver zu sein, aber wegen der Menge hat er schwere Nebenwirkungen wie Nierenschädigungen" sagte der General Direktor der Firma Zvika Jossef. "Unsere Entwicklung ermöglicht das Medikament in der richtigen Menge zu verschreiben, so dass es in den Körper nach Absorptionskräften des Kranken eindringt".

Nach Jossef hat eine der Firmen, mit der die Verhandlungen fortgeschritten sind, erklärt, dass sie in den nächsten Tagen ein detailliertes Angebot zuschicken werden. Eine andere Firma hat einen Spezialisten zu Intek geschickt, der das Unternehmen für einige Tage besucht und sowohl die Entwicklung, als auch das geschäftliche Modell geprüft hat. Es ist üblich, dass eine Vereinbarung für die Nutzung einer solchen Technologie für ein Medikament nach den Leistungen in den gemeinsamen Entwicklungen gegeben wird. Die Entwicklung beinhaltet Experimente an Lebewesen. Die internationale Firma bringt die Medikamente und Intek Pharma das "Akkordeon-Patent".

(Haaretz)

hagalil.com / 29-09-2004

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